Pferde auf der Weide brauchen Schutz vor Witterungseinflüssen. Ein Weidezelt für Pferde bietet genau diesen Schutz und ermöglicht eine artgerechte Haltung das ganze Jahr über. Aktuell entscheiden sich immer mehr Pferdehalter für mobile Weideunterstände, da sie flexibel, kostengünstig und oft genehmigungsfrei sind. Doch was macht ein gutes Weidezelt aus und welche Vorteile bringt es wirklich?
Was ist ein Weidezelt für Pferde?
Ein Weidezelt ist eine mobile Überdachung, die Pferden auf der Weide einen geschützten Rückzugsort bietet. Anders als feste Stallbauten lässt sich ein mobiles Weidezelt schnell aufbauen, versetzen und bei Bedarf wieder abbauen. Die Konstruktion besteht meist aus einem verzinkten Stahlgestänge und einer robusten PVC-Plane, die Wind und Wetter standhält.
Moderne Weidezelte gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Rundbogenzelt, Tunnelzelt oder mit stabilem Trapezblechdach. Besonders beliebt sind Modelle mit Rundbogenform, da sie Schneelasten optimal ableiten und eine bessere Statik bieten. Ein Pferdeunterstand Weide schützt die Tiere vor Sonne, Regen, Wind und lästigen Insekten.
Warum brauchen Pferde einen Weideunterstand?
Pferde sind ursprünglich Steppentiere und kommen grundsätzlich gut mit Witterung zurecht. Dennoch benötigen sie einen Unterstand, um sich vor extremen Bedingungen zu schützen. Im Sommer kann intensive Sonneneinstrahlung zu Hitzschlag oder Sonnenbrand führen. Auch Insekten wie Bremsen und Kriebelmücken machen den Tieren zu schaffen und können zu panischem Davonlaufen führen.
Im Winter schützt ein Weidezelt vor kaltem Wind und Nässe. Die Kombination aus Regen und Wind wird für Pferde schnell unangenehm. Laut den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten ist ein Witterungsschutz für alle Weidetiere vorgeschrieben. Dieser kann durch natürliche Unterstände wie Baumgruppen oder durch künstliche Lösungen wie Weidezelte gewährleistet werden.
Ein mobiler Pferdeunterstand ermöglicht es den Tieren, selbst zu entscheiden, wann sie Schutz suchen. Diese Wahlfreiheit ist wichtig für ihr Wohlbefinden und trägt zur artgerechten Haltung bei.
Die Vorteile eines mobilen Weidezelts
Ein mobiles Weidezelt bietet zahlreiche Vorteile gegenüber festen Stallbauten. Der wichtigste Aspekt ist die Flexibilität: Das Zelt lässt sich bei Bedarf versetzen, sodass die Weide geschont und optimal genutzt werden kann. Besonders für Pächter von Grünflächen ist dies ideal, da sie ihre Investition bei einem Wechsel mitnehmen können.
Die Kosteneffizienz spricht ebenfalls für Weidezelte. Im Vergleich zu festen Unterständen sind die Anschaffungskosten deutlich geringer. Zudem entfallen teure Fundamente und aufwendige Bauarbeiten. Der Aufbau erfolgt meist in wenigen Stunden und kann oft ohne professionelle Hilfe bewältigt werden.
Ein weiterer Vorteil ist die rechtliche Situation. Weidezelte gelten in vielen Bundesländern als sogenannte fliegende Bauten und benötigen daher oft keine Baugenehmigung, sofern sie nicht fest mit dem Boden verbunden sind und unter 75 Quadratmeter Fläche bleiben. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist jedoch darauf hin, dass die Regelungen je nach Bundesland variieren können.
Moderne Weidezelte sind zudem winterfest und sturmfest. Mit der richtigen Verankerung und stabiler Konstruktion halten sie Schneelasten bis zu 25 Zentimeter stand. Die hochwertigen PVC-Planen sind UV-beständig, wasserdicht und reißfest, sodass sie ganzjährigen Schutz bieten.
Weidezelt richtig planen und aufstellen
Bei der Planung eines Weidezelts sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Die Größe richtet sich nach der Anzahl und Größe der Pferde. Als Faustregel gilt: mindestens acht bis zehn Quadratmeter pro Pferd. Dies ermöglicht allen Tieren gleichzeitig Schutz zu suchen und sich frei zu bewegen.
Der Standort spielt eine wichtige Rolle. Idealerweise steht das Weidezelt frei zugänglich, sodass Pferde von allen Seiten hinein und auch dahinter Schutz finden können. Ein leicht erhöhter Standort bietet den Tieren guten Überblick und verhindert Staunässe. Zudem sollte das Zelt nicht direkt am Zaun stehen, damit rangniedrige Tiere nicht eingekesselt werden können.
Die Ausrichtung sollte die Hauptwindrichtung berücksichtigen. Weidezelte mit mindestens zwei geschlossenen Seiten bieten besseren Schutz vor Wind und Regen. Windfangnetze sind eine gute Alternative zu geschlossenen Planen, da sie Wind brechen, aber gleichzeitig für Luftzirkulation sorgen und weniger Angriffsfläche bieten.
Für die sichere Verankerung sind spezielle Erdanker oder Sturmsets erforderlich. Diese verhindern, dass das Zelt bei starkem Wind davonfliegt. Der Untergrund im Zelt sollte befestigt oder zumindest gut drainiert sein, um Matschbildung zu vermeiden. Regelmäßiges Abmisten sorgt für Hygiene und beugt Huferkrankungen vor.
Häufig gestellte Fragen zu Weidezelten
Wie groß muss ein Weidezelt für 2 Pferde sein?
Für zwei Pferde sollte ein Weidezelt mindestens 16 Quadratmeter Fläche bieten. Die Berechnung erfolgt nach der Formel: zweimal die Widerristhöhe zum Quadrat multipliziert mit der Anzahl der Pferde. Bei einem 1,50 Meter großen Pferd ergibt sich eine Mindestfläche von etwa 6,75 Quadratmeter pro Tier. Empfohlen werden jedoch acht bis zehn Quadratmeter pro Pferd für mehr Bewegungsfreiheit.
Brauche ich eine Baugenehmigung für ein Weidezelt?
Mobile Weidezelte gelten in den meisten Bundesländern als fliegende Bauten und sind unter 75 Quadratmeter oft genehmigungsfrei. Allerdings unterscheiden sich die Vorschriften zwischen Privatpersonen und landwirtschaftlichen Betrieben. Während Landwirte häufig verfahrensfrei bauen dürfen, kann für Privatpersonen eine Genehmigungspflicht bestehen. Es empfiehlt sich, vorab bei der zuständigen Baubehörde nachzufragen.
Wie lange hält ein Weidezelt?
Die Haltbarkeit eines Weidezelts hängt von der Qualität der Materialien, der Pflege und den Witterungsbedingungen ab. Hochwertige Weidezelte mit verzinktem Stahlgestänge und stabiler PVC-Plane halten bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung zwischen fünf und zehn Jahren. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen auf Schäden, das Reinigen der Plane und die fachgerechte Lagerung bei längerem Nichtgebrauch.
Kann ein Weidezelt das ganze Jahr stehen bleiben?
Ja, moderne Weidezelte sind für den ganzjährigen Einsatz konzipiert. Sie sind winterfest und halten Schneelasten bis zu 25 Zentimeter stand. Die UV-beständigen Planen schützen auch im Sommer vor intensiver Sonneneinstrahlung. Bei extremen Wetterbedingungen wie Orkanwarnungen sollten die Planen jedoch gelöst werden, um Schäden zu vermeiden. Ab etwa 20 Zentimeter Schneelast ist das Dach abzukehren.
Wie befestige ich ein Weidezelt sturmfest?
Für eine sturmfeste Befestigung sind spezielle Erdanker oder Sturmsets erforderlich. Bei lockerem Boden empfehlen sich massive Erdnägel in ausreichender Länge. Zusätzlich können Spanngurte und Ratschenspanner die Standfestigkeit erhöhen. Die Verankerungspunkte sollten regelmäßig überprüft und nachgezogen werden. Eine gute Verankerung ist entscheidend, da schlecht befestigte Zelte bei Sturm wegfliegen oder umkippen können.
Was kostet ein Weidezelt für Pferde?
Die Preise für Weidezelte variieren je nach Größe, Qualität und Ausstattung. Einfache Modelle für zwei Pferde sind ab etwa 800 bis 1.200 Euro erhältlich. Hochwertige Weidezelte mit stabiler Konstruktion und zusätzlichen Windschutznetzen kosten zwischen 1.500 und 4.000 Euro. Große Modelle für sechs bis acht Pferde können 5.000 Euro und mehr kosten. Im Vergleich zu festen Stallbauten sind Weidezelte deutlich günstiger.
Fazit: Weidezelt als praktische Lösung
Ein Weidezelt für Pferde ist eine praktische, flexible und kostengünstige Lösung für die artgerechte Weidehaltung. Als mobiler Pferdeunterstand bietet es ganzjährigen Schutz vor Witterungseinflüssen und lässt sich bei Bedarf schnell versetzen. Die einfache Handhabung, die oft fehlende Genehmigungspflicht und die lange Haltbarkeit machen Weidezelte zur idealen Alternative gegenüber festen Stallbauten. Wer seinen Pferden auf der Weide einen sicheren Rückzugsort bieten möchte, trifft mit einem hochwertigen Weidezelt die richtige Wahl.




